2011-10-08 Korbach-Konzert Samstag, 08. Oktober 2011 - Stadthalle Korbach Spielfreude und Spannung bis zum letzten Takt.Kammermusik in großer Besetzung mit dem "Arte Ensemble" im ersten Korbach-Konzert Musikalisch ein vielversprechender Einstieg In die Konzertsaison, vom Besucherintetesse her eine Enttäuschung. Und man muss sich um das Fortbestehen der Korbach-Konzerte ernsthaft Sorgen machen. Was haben der sonntägliche Gottesdienst und die Korbach-Konzerte gemeinsam", so "flüchtete sich ein bekümmener Musikfreund angesichts der vielen leeren Sitze in Galgenhumor. Antwort: "Es wird Großes verkündet, nur immer weniger wollen es hören." Bruckner entstelltDennoch, diejenigen, die gekommen waren, erlebten einen gelungenen Kammermusikabend; es war eine erfreuliche Begegnung mit zwei Werken zweier großer Komponisten und dem, was fähige Arrangeure daraus zu machen verstehen und die Begegnung mit einem kompetent und engagiert musizierenden Ensemble, das sich seine gewiss vorhandene Enttäuschung ob des geringen Zuspruchs nicht anmerken ließ, sondern offensichtlich alles daransetzte, diesen Abend zu einem nachhaltigen Erlebnis werden zu lassen - was den in der NDR Philharmonie beheimateten Musikern in überzeugender Weise gelang. Romantischer WohlklangBruckners Sinfonie ist ein "Brocken", besetzungsmäßig und auch in der Länge: mehr als eine Stunde beträgt die Spieldauer, eine Herausfordemng für Spieler und Zuhörer. Da können leicht Längen entstehen. Nicht so beim Arte Ensemble. Die Hannoveraner agierten mit so viel Spielfreude und Sensibilität, dass es bis zum letzten Takt spannend blieb. Ähnlich positiv lässt sich über die Interpretation von Max Regers "Eine romantische Suite" berichten. Reger galt seinen Zeitgenossen als gespaltene Persönlichkeit, er sei von bisweilen verletzender Aggressivität gewesen, von derber Grobheit, von wilden Ausbrüchen beherrscht. Friedlich ging es in seiner "Romantischen Suite" zu. Angeregt worden war er durch Gedichte von Joseph von Eichendorff, deren Texte er nicht vertonte, sondern deren Natur- und Nachtstimmungen er musikalisch erfasste. Romantischer Wohlklang pur. Uraufgefülhrt wurde dieses Werk am 9. Oktober. also fast auf den Tag genau vor 91 Jahren. Quelle: WLZ vom 11. Oktober 2011 Fenster schließen |