Montag, 29. Oktober 2012 - Bürgerhaus Korbach
Mit einem klanglich brillanten Programm hat die Irish-Folk-Band "Cara" ihr Publikum im Korbacher Bürgerhaus begeistert.
VON SANDRA SIMSHÃUSER
Korbach. Mit seiner Ankündigung, "beste Unterhaltung" mit "gleich zwei herausragenden Sängerinnen" zu garantieren, hat das VHS-Kulturforum als Veranstalter nicht übertrieben.
Zwischen sehnsuchtsvollmorbiden Balladen, mitreißenden Jigs und humorvollen Anmoderationen in Englisch und Deutsch spielte sich das Bühnengeschehen der Drei-Nationen-Band ab. Im Saal waren die 150 gestellten Stühle allesamt von einem erwartungsvollen Publikum besetzt, das im Konzertverlauf immer wieder klatschend das Tempo ankurbeln und "stilechte" Juchzer der Begeisterung von sich geben sollte. Die Texte, so weit sie im schwungvollen - und manchmal gälisch angehauchten - Vortrag zu verstehen waren, sind vielleicht das nationenübergreifendste Element "Caras", sprechen sie doch sowohl die irische und schottische Seele als auch den Geist der deutschen Romantik an.
In ellenlangen Balladen wurden tragische Persönlichkeiten besungen, die ihr Leben in einer Gefängniszelle aushauchen, der verstorbene Geliebte, der seine Verflossene als Geist heimsucht, oder die Frau, die ihrem abtrünnigen Mann nachtrauert. Kein Wunder bei all der besungenen Schwermut, dass Frontfrau Gudrun Walther die raren Lieder mit Happy End vorsichtshalber schon mal verschmitzt hervorhob.
Der guten Stimmung im Saal taten die Moritaten indes keinerlei Abbruch, im Gegenteil: von Song zu Song wurde das Publikum ausgelassener, zumal "Cara" auch etwas fürs Auge boten. Die Bandbreite ihrer Kunst offenbarte sich dabei Stück für Stück. Wenn Gudrun Walther und ihre schottische Kollegin Jeana Leslie nicht gerade ihre glockenklaren Stimmen erklingen ließen, Akkordeon oder Klavier spielten, lieferten sie sich heiße Geigenduelle, die von dem Iren Ryan Murphy wirkungsvoll auf dem Dudelsack oder der Flöte begleitet wurden. Etwas mehr im Hintergrund hielt sich die "Rhythmusgruppe" mit Percussionist Rolf Wagels und Gitarrist Jürgen Treyz - letzterer als Schwabe, wie Frontfrau Gudrun schmunzelnd verriet, übrigens der Exot in der Band.
Sprachlich exotisches bot Sängerin Jeana, wenn sie ihre Zuhörer mit rollendem schottischem "R" zum Mitsingen eines "Old Traditional" aufforderte. Fast noch mehr Spaß aber hatte das altersmäßig gut gemischte Publikum daran, händeklatschend den stampfenden Rhythmus zu begleiten. Speziell von den Sängerinnen wurde dies immer wieder mit strahlenden Gesichtern quittiert - für Zuschauer wie Band ein echtes Gute-Laune-Konzert, wie es selten zu erleben ist.
Quelle: WLZ vom 29. Oktober 2012
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