Zum Nachlesen ...
VON BARBARA Liest
Korbach - Salonmusik, ist das Musik im Salon, für den Salon oder Musik, die auch unabhängig vom Salon unterhalten soll? Ist es Tanzmusik oder eine bürgerliche Form der Kammermusik?
Salonmusik ist genau das alles, nur niemals als Salonmusik komponiert. Bekannte klassische Melodien, Operettenarien, Walzer, Tango, Filmmusik, traditionelle Lieder, Schlager oder Popmusik - aus allen Noten kann Salonmusik werden, solange das Orchester eine bestimmte Größe nicht überschreitet, ein Klavier und eine Streichergruppe auf der Bühne stehen.
„Es sind die Arrangements, die Instrumentalisierung und das solistische Können jedes einzelnen Musikers, die aus einem Musikstück ein Stück der Salonmusik werden lassen”, erklärte Rainer Böttcher, Pianist und Leiter des Salonorchesters „Cappuccino", der beinahe alle Lieder dieses Konzertabends selbst arrangiert hat. Diese Musik sei schon eine beliebte Unterhaltungsform der Jahrhundertwende gewesen. Sie schaffe eine ganz besondere, fast poetische, aber auch fröhliche Atmosphäre und habe die Menschen seither auch durch viele Krisen begleitet.
Ihr Können an den Instrumenten zeigten die Musiker des Salonorchesters „Cappuccino“ bei den wechselnden Soli. Larissa Niederquell füllte als Gesangssolistin den Saal des Bürgerhauses mit Ihrem kraftvollen Sopran.
„Wir machen Musik, mit Musik ist ja das ganze Leben nur noch halb so schwer" - das Motto des Abends war Programm beim Auftritt im Korbacher Bürgerhaus. Die Titelmusik des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1942, hat auch heute wieder eine besondere Bedeutung.
Funke springt auf Zuhörer über
Virtuos und perfekt aufeinander eingespielt, waren Andrea Eiselt (Violine), Eberhard Enß (Flöte), Larissa Niederquell (Oboe und Gesang), Daniel Senft (Cello), Denes Sipos (Kontrabass) und Rainer Böttcher (Klavier) schon beim ersten Akkord auf der Bühne präsent. Ebenso schnell sprang der Funke auf das Publikum über und hielt sich dort bis zum letzten Akkord.
Dem nostalgischen Charme gefälliger Melodien mit einer Prise Romantik, einer Spur Sentimentalität, mit einigen musikalischen Überraschungen und einer Riesenportion erstklassiger Musik konnte sich niemand entziehen. Ein begeistertes Publikum, ein voll besetzter Saal: Bernd Schlieter vom vhs-Kulturforum Korbach war mehr als zufrieden.
Immer wieder zeigten die Musiker mit wechselnden Soli an ihren Instrumenten ihr spielerisches Können und Larissa Niederquell füllte als Gesangssolistin den Saal mit ihrem kraftvollen und doch warmen Sopran. Gemeinsam hatten sie alle, klar und fein abgestimmt offensichtlich Spaß an ihrer Musik. Ob das berühmte „Tea for Two", das Stück „As time goes by" aus dem Film Casablanca, „Charmaine“, das alle Fans der Fernsehsendung „Dinner for One” sofort wiedererkannten oder der Tango „La Cuparsita”, der Erinnerungen an den letzten Tanzkurs weckte, jedes Lied machte das Konzert zu einem besonderen persönlichen Erlebnis.
Man konnte ahnen, dass bei den „Capri-Fischern” die rote Isetta in den Köpfen präsent war und die Winnetou-Melodie Erinnerungen an den Häuptling der Apachen weckte, der über das weite Land schaute. Wer aus Altersgründen nicht in allen Erinnerungen mit schwelgen konnte, ließ sich gut gelaunt mitnehmen auf die Reise durch viele Jahre Unterhaltungsmusik.
Mit Zarah Leanders „Nur nicht aus Liebe weinen” ging schließlich ein gelungener Konzertabend zu Ende. Nach einem lang anhaltenden Applaus gab es natürlich noch eine Zugabe, die überraschte und noch einmal hören ließ, dass in der Salonmusik alles möglich ist: Das alte Volkslied „Kein schöner Land” setzte im gemeinsamen Gesang mit dem Publikum einen gefühlvollen und doch heiteren Schlusspunkt.
Powered by G. Wagner, Korbach
Erstellt mit pure html 5, css, bootstrap und php
Auf keinen Fall Jimdo
© 2007 - 2024 by vhs-Kulturforum Korbach e.V.
email
Diese Website nutzt ausschließlich technisch erforderliche Cookies. Wir benutzen keine Cookies, die eine Einwilligung erfordern würden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.